Seit mehr als 40 Jahren gibt es in Mayen den eine Welt Laden mit fair-gehandelten Produkten und seit 2011 ist Mayen als Fair Trade Stadt zertifiziert. Immer wieder taucht im Zusammenhang mit dem Fairen Handel auch der Begriff “Nachhaltigkeit“ auf. Oder ist es eher umgekehrt?
Was hat Nachhaltigkeit mit dem Fairen Handel zu tun?
Sind es nicht zwei völlig unterschiedliche Ansätze für einen verantwortungsbewussten, sozialverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen?
Nach der derzeitigen Begriffsdefinition ist Nachhaltigkeit das Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf als nachwachsen oder sich regenerieren und künftig wieder für den Gebrauch bereitgestellt werden kann.
Wenn im Umgang mit der Natur immer nach diesem Prinzip verfahren würde, wäre unsere Welt sicherlich dauerhaft im natürlichen Gleichgewicht. Wir müssten uns keine Gedanken darum machen, ob und wie lange unsere Mutter Erde die Menschheit noch ernähren oder besser ertragen kann. Denn zwei Dinge sind heute unbestritten:
- Es werden zurzeit jährlich ca. 60% mehr natürliche Ressourcen verbraucht als nachwachsen können.
- Für diesen Zustand sind ausschließlich wir Menschen verantwortlich.
Es braucht keine wissenschaftliche Ausbildung, um zu verstehen, dass es so nicht dauerhaft weitergehen kann. Und dennoch braucht es lange - viel zu lange? - bis die Erkenntnis bei uns Menschen wächst, dass unverzügliches Umdenken und schnellstmögliches Handeln unverzichtbar sind.
Ökologie, Ökonomie und Soziales sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
Ökologie, Ökonomie und Soziales sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Und genau an dieser Stelle setzt der Faire Handel an. Die Gemeinsamkeit von Nachhaltigkeit und Fairem Handel wird besonders deutlich im Bereich Soziales. Die Eine Welt Bewegung im Allgemeinen und der Eine Welt Verein Mayen im Speziellen beansprucht für sich insbesondere das soziale (gemeinnützige, hilfsbereite, karitative, selbstlose) Wirken und Handeln.
- Wir unterstützen mit dem Verkauf von fair gehandelten Produkten benachteiligte Produzenten insbesondere in Entwicklungsländern.
- Wir fördern von unseren Gewinnen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen jährlich mehrere Projekte in aller Welt, die sich insbesondere der Aus- und Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen verschrieben haben.
- Und wir arbeiten alle ausschließlich ehrenamtlich.
Der Faire Handel kann also als Bestandteil der Nachhaltigkeit gesehen werden und die Verbindung ist in der sozialen Verantwortung gegenüber notleidenden Menschen und nachfolgenden Generationen zu finden.
H. Viehmann