Die größten Waldbrände wüten zweifelsfrei in Amazonien. Dort brennen die Wälder seit Jahrzehnten, von Menschenhand gelegt. Und: Es gibt reichlich Gründe die Öffentlichkeit nur am Rande zu informieren, wenn überhaupt.
Das ist ein heikles Thema: Brandrodungen für neue Weideflächen von Rindern, die dann unter anderem in Europa verzehrt werden und die neuen Ackerflächen zum Anbau von Soja, das dann als Viehfutter weltweit vertrieben wird – ein bedeutender Anteil in Europa.
Hier spielen Machtinteressen der brasilianischen Politiker eine Rolle. Diese sind die auf die Rinder- und Soja- Kartelle angewiesen und unternehmen deswegen keine Schritte, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Im Gegenteil:
- Die Ureinwohner Amazoniens werden vertrieben,
- man nimmt ihnen und vielen Tierarten jegliche Lebensgrundlage.
- Klima- und Artenschutz sind Fremdwörter.
- Macht und Geld für einige Wenige sind wichtiger und stehen über allen anderen Überlegungen - wenn es denn solche überhaupt gibt.
Die Folgen sind unübersehbar. Der riesige Urwald im Amazonasgebiet als unverzichtbares Regulativ für die Wasserkreisläufe in der Atmosphäre und damit für das Weltklima, wird seiner Bedeutung immer weniger gerecht. Eine geringer Anzahl an Bäumen speichert immer weniger CO2. Dies alles trägt zur weltweiten Erderwärmung erheblich bei.
Zunahme von Überschwemmungen und Wirbelstürmen der höchsten Kategorien, Zerstörung des natürlichen Lebensraumes der Waldbewohner und Vernichtung der unermesslichen Artenvielfalt sind die Folgen.
Welche Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Situation haben wir hier, ein paar tausend Kilometer entfernt?
Denkbar ist, den seit Jahrzehnten ausufernden Konsum von Fleisch, insbesondere aus Übersee, zu reduzieren. Außerdem haben wir die Möglichkeit, fair gehandelte Regenwaldprodukte aus nachhaltiger Waldnutzung kaufen. Dies sind Lebensmittel, Kunsthandwerk oder Kosmetika aus Früchten, Samen und Harzen, sogenannten Nicht-Holz-Waldrohstoffen.
H. Viehmann