Wer gerne Strategiespiele spielt, wird von diesem Spiel begeistert sein. Ich mag Unkompliziertes und das ist Oware schlechthin.
Am Strand oder beim Wandern im Wald buddelt man 12 Löcher und sucht 48 Muscheln, Tannenzapfen oder Steine und schon kann das Spiel beginnen. Falls Sie Oware verschenken möchte können Sie bei uns im Laden eine Version aus Tweneboa-Holz käuflich erwerben.
Spielregeln
Das Spielbrett besteht aus zwei mal sechs Vertiefungen. In allen Mulden liegen am Anfang vier Spielsteine. Insgesamt gibt es 48 – zwölf mal vier Steine – die alle ähnlich aussehen. Hierbei handelt es sich in der Regel um getrocknete Samen. Jedem Spieler gehören die Kuhlen auf seiner Seite des Bretts. In diesem Beispiel spielt Elmar gegen Astrid.
Die Spieler ziehen abwechselnd, und es besteht Zugpflicht. Der Spieler am Zug wählt eine seiner nicht leeren Mulden, entnimmt ihr den ganzen Inhalt und gibt in jede nachfolgende Senke einen Spielstein. Dabei bewegt er sich gegen den Uhrzeigersinn um das Brett herum. Wenn die Spielerin Astrid die Steine aus ihrer vierten Mulde von links ausspielt, sieht das Brett danach wie folgt aus:
Jetzt leert Elmar die Steine aus einer Vertiefung seiner Seite. So wechselt der Inhalt der Mulden ständig.
Besonderheit: Eine Besonderheit gibt es, falls ein Spieler mehr als 12 Steine in einer seiner Vertiefungen hat. Wenn er diese Spielsteine ausspielt, kommt es zu einer Überrundung. Dabei wird die 12er-Mulde ausgelassen, sie bleibt dann leer.
Fangen
Ziel ist es, Steine auf der gegnerischen Seite zu fangen. Wenn der letzte ausgesäte Samen in eine Vertiefung auf der gegnerischen Seite fällt, entnimmt der ziehenden Spieler den Inhalt und legt diesen neben sich ab. Voraussetzung ist, dass in der Vertiefung vorher schon ein Samen war. Danach wird die Mulde davor betrachtet. Das ist die, in die der vorletzte Spielstein gefallen ist. Liegen hier zwei oder drei Steine, gehören sie ebenfalls dem Ziehenden.
Das wiederholt man so lange, bis man zu einer Vertiefung mit weniger als zwei oder mehr als drei Steinen kommt oder zu einer Mulde auf der eigenen Seite. Diese - und alle weiteren - werden nicht geleert.
Zwei Beispiele in Bildern:
1 Beispiel
2 Beispiel
Füttern
Wenn alle gegnerischen Mulden leer sind, ist der Spielpartner verpflichtet, einen Zug zu ziehen. Bei diesem Spielzug gibt dieser dem Gegner mindestens einen Stein. So ist dem Spieler mit den vorher leeren Mulden anschließend ein Zug möglich.
Ende
Das Spiel endet, wenn dem aktiven Teilnehmer kein Zug möglich ist. Dies ist der Fall, wenn dieser keinen Samen auf seiner Seite hat und es dem Gegenüber unmöglich ist, ihm einen zukommen zu lassen. Wenn eine Person mehr als 24 Steine gefangen hat, ist die Oware-Runde ebenfalls beendet. Nach Spielende nimmt jeder die Spielsteine aus den Vertiefungen auf seiner Seite zu seinen Gefangenen hinzu.
Gewonnen hat der Teilnehmer mit den meisten eingefangenen Samen. Haben beide 24 Steine, endet das Spiel unentschieden.
Hintergrundwissen zu Oware
Oware (oder Wari, Kalahar) ist eines von vielen weltweit ähnlichen Spielen. Diese sind gemeinhin als Mancala bekannt und wurden vor Tausenden von Jahren in Ägypten gespielt, wo man eingemeißelte Spielbretter in den Steinen der Cheopspyramide gefunden hat. Das Spiel breitete sich nach Asien und Afrika aus. Reisende aus Europa lernten es im 19. Jahrhundert in den Cafes von Kairo kennen, wo es üblich war, dass der Verlierer den Kaffee bezahlte, der während des Spiels getrunken wurde. Afrikanische Sklaven brachten Mancala nach Surinam und Westindien, wo es unverändert weiter bestand. In einigen Gegenden des heutigen Afrika spielen Kinder Oware mit Hilfe von Mulden, die sie in die Erde scharren.
Einleitungsbild gemeinfrei, Link